Swantje Naumann

Buch

„Ein sicheres Zeichen von einem guten Buch ist, wenn es einem immer besser gefällt, je älter man wird“

(Georg Christoph Lichtenberg)

Jetzt als Taschenbuch!

ISBN 978-1500819743

Preis: 6,40 €

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Rabenschwarze

Mörder-Geschichten

zum Schmökern

 

kindle edition 

EUR 2,68

 

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„Von Liebe und Krieg – harte Zeiten für Hanseaten“

 

ISBN  978-3-8448-5256-1

Edition BoD

388 Seiten, 24,90 Euro

 

 

Neues Cover
Neues Cover

E-Book

ISBN 978-3-8448-7235-4

Preis: 18,99 EUR

Um ihn dreht sich hier alles:

Marschall Louis Nicolas Davout

 

Zum Inhalt

 

 Von 1806 bis 1814 dauert in Hamburg die so genannte Franzosenzeit. Zunächst wird Hamburg von napoleonischen Truppen nur besetzt, ab Ende 1810 bekommt die Hansestadt als „bonne ville“ des Kaiserreichs eine französische Verfassung, französische Gesetze, Maße, Währungen, Wehrpflicht etc. Worunter die Hamburger am meisten zu leiden haben, ist die Kontinentalsperre und damit die Unterbindung des Handels mit England. Das führt zu zahlreichen Insolvenzen, zu massiver Arbeitslosigkeit, Armut – aber auch zum Aufblühen des Schmuggels mit englischer Ware, die über Helgoland bei Nacht und Nebel nach Tönning geht und von dort z. B. über Altona in die Stadt gelangt. Nach dem gescheiterten Russlandfeldzug Napoleons gibt es in Hamburg Anfang 1812 einen Volksaufstand gegen die französische Herrschaft. Daraufhin ziehen die Franzosen ab, die Russen marschieren ein und lassen sich als Befreier feiern. Wenige Wochen später erobert der französische Marschall Davout die Stadt zurück. Napoleon verlangt drakonische Strafmaßnahmen für die Aufsässigkeit der Hamburger, die Davout allerdings erheblich abmildert. Sechs Monate lang wird Hamburg während der Befreiungskriege von alliierten Truppen belagert, bevor die Franzosen im Mai 1814 endgültig abziehen.

 


 



Vor diesem Hintergrund spielt sich die Geschichte der Familie Carstens aus der Deichstraße Nr. 43 ab. Johann Hinrich Carstens ist Kaufmann, Kunstliebhaber und Verfechter aufklärerischer Ideen, seine Frau Magdalene hat sich der Wohltätigkeit verschrieben. Sie haben vier erwachsene Kinder: Sohn Henry, der in Jena Geschichte studiert hat, das väterliche Handelshaus eigentlich übernehmen soll, aber während des Russlandfeldzugs fällt. Die Töchter Jakobine, genannt Bine, Cäcilie, genannt Lili und Karoline, Karo genannt. Bine verlobt sich mit dem Sohn von Carstens’ Londoner Geschäftparter Carruthers, John Thomas.

Eine Eheschließung muss allerdings auf sich warten lassen, weil es für Engländer in Hamburg unter Napoleon zu gefährlich ist. Karoline verliebt sich in einen einquartierten französischen Leutnant und wird schwanger von ihm. Doch der Leutnant kehrt ebenfalls nicht aus Russland zurück.

 

Cäcilie, die mittlere Tochter, deren Tagebuchaufzeichnungen die Erzählung ergänzen, wäre am liebsten Ärztin geworden. Sie ist zunächst unglücklich in den Verlobten ihrer Schwester verliebt und beschließt niemals zu heiraten. Schließlich arbeitet sie, unterstützt vom jüdischen Hausarzt der Familie, Dr. Salomon Katzenbach, während der Belagerung in einem Lazarett und lernt den Militärchirurgen Pascal Lejeune kennen.

Johann Hinrich hingegen hat die Gelegenheit, nähere Bekanntschaft mit Marschall Louis Nicolas Davout, dem Hamburger Militärgouverneur, zu machen. Die beiden Männer schätzen sich trotz unterschiedlicher Auffassungen und wären unter anderen Umständen vielleicht sogar Freunde geworden. Doch sie stehen nun einmal auf verschiedenen Seiten.

 

Davout, einer der fähigsten Marschälle Napoleons und dessen loyaler Anhänger, stammt aus einem alten, verarmten Burgunder Adelsgeschlecht, begeistert sich ursprünglich für die französische Revolution, ändert sogar seinen adligen Namen von d’Avout ins bürgerliche Davout. Abgeschreckt vom Terror-Regimee der Revolutionsregierung hält er Napoleon für die bessere Lösung für das gebeutelte Frankreich. Er ist eigentlich ein hoch gebildeter, belesener Mann, spricht fließend Latein, Englisch, leidlich Deutsch, hält diese Kenntnisse aber in einer Art von „Unterstatement “ zurück und kehrt eher den Krieger heraus. Er führt mit seiner Frau Aimée, die er über alles liebt, eine erstaunlich moderne partnerschaftliche Ehe, schreibt ihr fast täglich. Zu beider großem Kummer sterben insgesamt fünf der acht Kinder, die ihnen geboren werden, sehr jung. Zudem muss Davout, der unter seinen Kollegen viele Neider hat, erleben, wie sein Kaiser Napoleon sich immer weiter von ihm abwendet – vor allem während des Russlandfeldzuges.

So ist es kein Zufall, dass Davout als einziger Marschall danach keinen Heimaturlaub erhält und statt dessen im Mai 1813 schließlich nach einer Periode von Anfang 1811 bis März 1812 noch einmal auf den Posten des Militärgouverneurs ins aufrührerische Hamburg geschickt wird, wo ihm wohl die schwierigste Aufgabe überhaupt zufällt: zwischen dem unbändigen Zorn Napoleons und einer verzweifelten Bevölkerung vermitteln, seine militärische Pflicht erfüllen und dabei vor seinem Gewissen gerade stehen.

(c) Swantje Naumann 2009